Vom 6. bis 7. November fand im Leipziger KUBUS des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), die mittlerweile dritte Fachtagung des Projektes „Lebendige Luppe“ unter dem Titel „Die Lebendige Luppe im Kontext einer zukünftigen Auenentwicklung“ statt. Das Projekt hatte Akteure, Wissenschaftler und Behördenvertreter verschiedener deutscher Auenrevitalisierungsprojekte eingeladen, den Verlauf und Erfolg ihrer Vorhaben zu präsentieren. Das NABU-Projekt „Untere Havel“ und die „Wilde Mulde“ des WWF stellten ihre Maßnahmen zur Rena-turierung der Auen vor und gaben daneben einen Einblick in die Kommunikation der Projekte mit den Bürgern und Politikern. Transparenz, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit sind dabei besonders wichtig. Karin Lange, Wissenschaftlerin am Institut für Soziologie der Universität Leipzig und Torsten Wilke, Amt für Stadtgrün und Gewässer, beide Mitarbeiter im Projekt Lebendige Luppe, wiesen in diesem Zusammenhang auf die Entwicklung der Leipziger Auengespräche hin, die nun in einer Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines Konzeptes zur Entwicklung der Elster-Luppe-Aue mündeten, in der Naturschutzverbände und Verwaltungs- und Behördenvertreter an einem Tisch sitzen. Die ebenfalls vorgestellten Arbeiten zum naturschutzfachlichen Leitbild der Leipziger Aue vom Landesamt für Umwelt, Geologie und Landwirtschaft sind eine Grundlage dieser Arbeitsgruppe. Ebenso wurde das vom Freistaat Sachsen in diesem Jahr veröffentlichte Auenprogramm vorgestellt und seitens des NABU Sachsen aus Sicht des Naturschutzes besprochen. Der Leipziger Auwald wurde im Rahmen dieses Programmes als ein Potentialgebiet im Auenschutz ausgemacht. Hieraus ergibt sich die besondere Verantwortung für dieses Gebiet, das als FFH-Gebiet auch europäischen Schutz genießt. Sowohl die Landestalsperrenverwaltung Sachsens als auch der Landesbetrieb für Hochwasserschutz in Sachsen-Anhalt gingen auf ihre Möglichkeiten ein, einen Beitrag zur Renaturierung von Auen beizutragen. Konflikte zwischen Naturschutz und Hochwasserschutz wurden anschließend herausgestellt und diskutiert. Zusätzlich wurde die Tagung genutzt, um den aktuellen Planungsstand innerhalb des Projektes Lebendige Luppe und die Prüfung verschiedener Alternativen zum ursprünglich geplanten Gewässerverlauf vorzustellen. Als erster Bauabschnitt soll die Renaturierung des Zschamperts umgesetzt werden. Zeitgleich wird geprüft ob sich die Alte Luppe zur Wasser- und Hochwassereinleitung eignet. Die tagungsabschließende Diskussionsrunde war geprägt von den Themen der zukünftigen Wasserverfügbarkeit und Nutzung der Leipziger Auenlandschaft – denen sich neben dem Projekt auch Politik und Gesellschaft werden stellen müssen.