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Lebendige Luppe - Pflegemaßnahmen in den Papitzer Lehmlachen starten

Für den Erhalt des Lachengewässers sind Pflegemaßnahmen notwendig.  | Foto: Daniela Herrmann
Für den Erhalt des Lachengewässers sind Pflegemaßnahmen notwendig. | Foto: Daniela Herrmann

In der Pressemitteilung vom 3. Februar 2023 berichten wir über die beginnenden Pflegemaßnahmen in den Papitzer Lachen:

Im Rahmen des Projekts Lebendige Luppe beginnen am 6. Februar 2023 Pflegemaßnahmen zum Erhalt von Auenlebensräumen in den Papitzer Lehmlachen. Die Arbeiten sind bis Ende Februar abgeschlossen.

Die Papitzer Lachen sind Lebensräume aus zweiter Hand für Amphibien und andere Auenlebewesen. Denn so lange keine natürliche Auendynamik und ein ausreichendes Wasserdargebot natürliche Auenlebensräume schaffen, muss der Mensch hin und wieder eingreifen. Um der Verlandung einer Lache im Gebiet entgegen zu wirken, werden nun im Rahmen der Pflege kleinflächig Gehölze entnommen – wobei die gesetzlich vorgeschriebene Vogelschutzzeit beachtet wird.

So erhaltene besonnte und warme Gewässer sind für Amphibien wie die Rotbauchunke wichtig. Erst durch das Aufwärmen in der Sonne sind die wechselwarmen Tiere fähig zu jagen. Das entsprechende Lachengewässer erhält Wasser allein durch Qualm- oder Drückewasser und kann nicht direkt aus der Weißen Elster versorgt werden. Unter natürlichen, auentypischen Bedingungen käme es mehrmals im Jahr zu Überstauungen und kleinen Hochwassern. Dies würde auf natürlichem Wege für das Absterben der meisten Gehölze sorgen und die Lachen weitgehend frei halten. Damit das Lachengewässer nicht verschattet und zudem auch zunehmend verlandet, sind Pflegemaßnahmen zum Erhalt also notwendig.

Andere Lachengewässer in diesem Gebiet, vorrangig jene entlang des ehemaligen Lehmbahndamms, werden durch ein Einlassbauwerk an der Weißen Elster, das der NABU Sachsen 2015 im Projekt Lebendige Luppe instand gesetzt hatte, einige Monate im Jahr mit Wasser versorgt.

Ehemals entstanden auentypische Lebensraumbedingungen durch die Verlagerung von Fließgewässern und zeitweilige Überflutungen in der Aue. Heutzutage sind allerdings bundesweit nur noch etwa neun Prozent der Auen in einem naturnahen Zustand und können diese Verhältnisse ermöglichen. Gerade die auentypischen temporären Gewässer wie Tümpel und Senken, insbesondere wichtig für Amphibien, sind dabei selten geworden.

Der Erhalt möglichst vieler Stillgewässer als Lebensraum für bedrohte Arten ist wichtig, da insbesondere die Amphibienbestände in den letzten Jahrzehnten empfindlich eingebrochen sind. Der Rückgang wird bei manchen Arten auf bis zu 90 Prozent geschätzt. Als mögliche Ursachen werden Lebensraumverlust, Klimaveränderungen, Krankheitserreger und Umweltverschmutzung  mit Chemikalien diskutiert.

Die Vernetzung mit angrenzenden Gebieten durch das Einrichten von sogenannten grünen Trittsteinen hilft, dem Artensterben entgegenzuwirken. Neben der Rotbauchunke und dem Kammmolch als Schirmarten in den Papitzer Lachen profitieren weitere Arten wie Moorfrosch, Laubfrosch und Teichmolch vom Erhalt der Lebensräume.


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