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Angeregte Diskussionen im Kontaktbüro „Lebendige Luppe“

Projektleiterin Angela Zábojník diskutiert mit dem interessierten Publikum. | Foto: Maria Vlaic | NABU Sachsen
Projektleiterin Angela Zábojník diskutiert mit dem interessierten Publikum. | Foto: Maria Vlaic | NABU Sachsen

Beim Infoabend am 5. November 2014 wurde der erste Bauabschnitt des südlichen Projektgebietes vorgestellt.

Anwesend waren neben zahlreichen interessierten Bürgern auch Vertreter der lokalen Umweltverbände und Medien. Die öffentliche Diskussion der letzten Zeit hat das Flussrevitalisierungsprojekt in den Fokus gerückt. Alte, trockengefallene Flussläufe sollen zu einem neuen Fließgewässer verbunden und mit Wasser aus der Kleinen Luppe versorgt werden. Zusätzlich wird im Hochwasserfall Wasser aus der Nahle zugeführt werden. „Auf diese Weise wird eine wichtige Lebensader im nordwestlichen Auwald wiederhergestellt“, erläutert Projektleiterin Angela Zábojník, Amt für Stadtgrün und Gewässer der Stadt Leipzig. „Die ‚Lebendige Luppe’ soll kleine Hochwasserereignisse in den Auwald weitergeben.“ Dies ist ein besonderer Punkt, der vor allem den Umweltverbänden wichtig ist. Natürliche Auwälder werden regelmäßig durch über die Ufer tretende Flüsse überschwemmt. Das Ökosystem ist darauf angewiesen. Mit der Entwicklung und dem starken Wachstum Leipzigs in den vergangenen Jahrhunderten hat man diese Naturereignisse aber nach und nach unterbunden – mit heute unübersehbaren Folgen für unseren Auwald. Das gesamte Leipziger Gewässersystem, welches unter anderem für die Aue prägend ist, ist gesteuert. „Von einer natürlichen, ungesteuerten Gewässerlandschaft kann nach all den Eingriffen in das Gewässernetz in den letzten Jahrhunderten nicht gesprochen werden“, betont Zábojník. Die fortschreitende Austrocknung verändert nicht nur die Vegetation. Zahlreiche Lebensräume für die auentypische Fauna gehen verloren und der Wald kann seine natürlichen Funktionen, wie Klimaverbesserung, Nährstoffretention, Schadstofffilterung und Wasserspeicherung nicht mehr optimal ausführen. „Das Projekt kann aber nur ein Baustein in der Auenrevitalisierung sein“, betont Zábojník. Weitere Maßnahmen zur Auenrevitalisierung werden durch das Projekt nicht unnötig.

Zum Infoabend fanden sich viele interessierte Bürger im Kontaktbüro ein. | Foto: Maria Vlaic | NABU Sachsen
Zum Infoabend fanden sich viele interessierte Bürger im Kontaktbüro ein. | Foto: Maria Vlaic | NABU Sachsen

Die ‚Lebendige Luppe‘ wird aber keinen weiteren Kanal in der heimischen Auenlandschaft schaffen“, betont die Projektleiterin. Mit dem naturnahen Fließgewässer sollen überwiegend breite, flache Gewässer, die sich optimal in die Landschaft eingliedern, geschaffen werden“, erklärt sie. Dafür sollen bestehende Landschaftsstrukturen, wie Senken und Rinnen genutzt werden. So werden auch Teile des Burgauenbachs und des Bauerngrabens in den Verlauf eingebunden. „Im Rahmen des Projektes wird der Bauerngraben von der südlichen alten Luppe entkoppelt und somit die Wasserqualität stark verbessert.“ Auf einer Karte zeigt Zábojník den geplanten Verlauf. Besonders weist Angela Zábojník auf die außerordentliche Komplexität dieses Vorhabens hin und benennt die zahlreichen Randbedingungen, die den Planungsprozess gegenwärtig prägen. Bis 2018 soll der erste Bauabschnitt beendet werden. Dann wird das Wasser der „Lebendigen Luppe“ vorläufig durch das Bauerngrabensiel in die Neue Luppe fließen. Erst der folgende, zweite Bauabschnitt führt weiter gen Westen durch die Aue.

Nördlich der Neuen Luppe plant der NABU Sachsen ein ähnliches Vorhaben. Die bereits bestehende Bewässerung der Papitzer Lachen wird im Rahmen des Projektes erneuert. Auch hier sollen zusätzlich alte Flussläufe wieder bespannt und zum Leben erweckt werden. Das Projekt wird von der Universität Leipzig und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) Leipzig wissenschaftlich begleitet.

Auch im nächsten Jahr wird das Projekt „Lebendige Luppe“ Informationsabende veranstalten und zum aktuellen Projektstand informieren.

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